Kempe kurios: Horn-Einlage geht schief
Dresden und Köln haben sich einen kurzweiligen und intensiven Kampf geliefert und sich am Ende leistungsgerecht 1:1 (0:0) getrennt. Beide Seiten gingen leidenschaftlich in die Zweikämpfe und gaben bis zum Abpfiff alles. Dramatisch war vor allem der Ausgleich in der Schlussphase. FC-Torwart Horn versuchte sich als Edeltechniker und sorgte so für einen kuriosen Gegentreffer.
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Dresdens Trainer Peter Pacult ließ zwei Neuzugänge von Beginn an ran: Susac rückte in die Innenverteidigung und Menz spielte im defensiven Mittelfeld. Einkauf Dedic musste zunächst auf der Bank Platz nehmen, sodass Poté die einzige Spitze im 4-2-3-1 bildete. Kölns neuer Coach Peter Stöger verpasste dem FC ein neues Spielsystem und ließ die Geißböcke im 4-3-3 auflaufen. Die Neuverpflichtungen Golobart, Risse und Ujah standen in der Startelf.
Die Geißböcke nahmen das Heft des Handels sofort in die Hand und drängten offensiv eingestellt nach vorne. Dabei spielte der FC immer wieder Pässe in die Tiefe. Dynamo war so in der Defensive gebunden, baute das Spiel geduldig auf und ließ den Ball in den eigenen Reihen kursieren. In der gegnerischen Hälfte resultieren allerdings viele Fehlpässe - das aggressive Pressing der Gäste schmeckte den Sachsen gar nicht. Zum ersten Mal gefährlich wurde es nach einem Kölner Freistoß durch Jajalo - hier bekam Torwart Kirsten Probleme mit dessen Aufsetzer (4.).
Viel Kampf und gute Chancen
Dresden reagierte auf die Drangphase und igelte sich vor dem eigenen Strafraum ein, stellte hier die Räume eng und fing die Kölner Angriffe ab. Darunter litt natürlich das Offensivspiel der Gäste - Stürmer Poté hing fast eine halbe Stunde lang in der Luft, verbuchte dann aber gute Torchancen (24., 28.). Auch Fiel zirkelte einen Freistoß knapp über die Latte (27.).
Durch diese Dresdner Drangphase verschoben sich die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen und die Hausherren begegneten den Gästen nun auf Augenhöhe. Viele leidenschaftlich geführte Zweikämpfe sorgten für eine unterhaltsame Partie. Auch in den Strafräumen wurde es konkreter: Ujah köpfte knapp neben den Pfosten (33.), Bröker und Gerhardt prüften Kirsten mit Flachschüssen (beide 45.). Auf der anderen Seite näherten sich Trojan (42.) und Poté (45.) dem Tor an.
Kirsten hat Glück, Ujah staubt ab
Nach dem Seitenwechsel tasteten sich beide Seiten ersteinmal minutenlang ab, ließen dann aber den Ball gut laufen und suchten wieder den Weg nach vorne. Bregerie ließ sich im eigenen Strafraum den Ball abluchsen und lud Bröker so zu einer Großchance ein. Kirsten rettete jedoch mit einem Blitz-Reflex (52.). Auf der anderen Seite prüfte Poté Horn mit einem Kopfball (54.).
Eine schnelle und intensive Partie bekam nach einer knappen Stunde noch eine zusätzliche Würze: Nach einem Freistoß prallten Kirsten und Golobart zusammen. Der Torwart ließ sich daraufhin zu einer Tätlichkeit hinreißen. Schiedsrichter Wolfgang Stark beließ es aber bei einer Ermahnung für beide Akteure (59.). Jetzt machte Köln ernst und ging in Führung: Jajalo setzte Brecko im Strafraum in Szene. Dessen Schuss parierte Kirsten zwar noch, doch beim folgenden Kopfball von Ujah war der Schlussmann machtlos (61.).
Horns Kabinettstückchen läd Kempe ein
Pacult reagierte auf den Rückstand, brachte mit Dedic einen zusätzlichen Stürmer und stellte auf ein 4-4-2-System um. Die Dynamos rannten an, der FC setzte nun auf Konterangriffe. In der Schlussphase gelang den Dresdnern in einer unfassbar kuriosen Situation dann der Ausgleich: Torwart Horn nahm einen Rückpass an und wollte den heraneilenden Stürmer Poté mit gleich mehreren Tricks narren. Diese Rechnung ging aber nicht auf, denn der Stürmer setzte seinen Körper ein, eroberte das Spielgerät und öffnete die Schussbahn für Kempe, der mit einem Heber ins leere Tor traf (78.).
In den letzten Minuten schien alles möglich. Beide Teams drängten nach vorne und wollten den Dreier. In einem kräftezehrenden Abnutzungskampf sollte aber kein Treffer mehr fallen.
Dresden muss nächste Woche am Montag (29. Juli, 20.15 Uhr) beim VfL Bochum antreten. Köln bestreitet den Heim-Auftakt tags zuvor (15.30 Uhr) gegen Fortuna Düsseldorf. ...