Bei der europäischen IP-Adressverwaltung RIPE wird es ernst mit der IPv4-Knappheit. Das Netz spricht aber mehr und mehr IPv6, ein Nachschlag war notwendig.
Schon bald muss sich auf eine Warteliste setzen lassen, wer eine IPv4-Adresse vom Réseaux IP Européens (RIPE) haben möchte. Die von der für Europa, Russland und den Nahen Osten zuständigen IP-Adressverwaltung (RIR) gehüteten Reserven gehen endgültig zur Neige, verkündete Nikolas Pediaditis vom hauptamtlichen Arm des RIPE, dem RIPE NCC, beim 78. Treffen der Adressverwalter in Reykjavik.
Noch bis Februar könnte der aktuelle Bodensatz aus zurück erhaltenen IPv4-Adressen reichen. Doch rechnen die Experten damit, dass das Ende rascher kommt. Jedem RIPE-Mitglied und jedem Newcomer stehen nämlich laut den Regeln, die sich die beim RIPE aktiven Netzadministratoren gegeben haben, eine letzte Einmal-Zuteilung von 1024 IP-Adressen (ein /22-Block im IPv4-Adressraum) zu. "Es gibt mehr RIPE Mitglieder, denen noch so ein /22-Block zusteht, als verbliebene Blöcke“, sagte Gert Döring, Netzwerkexperte bei SpaceNet und einer der Vorsitzenden der Adress-Policy-Arbeitsgruppe beim RIPE. Würde jeder einzelne von ihnen den Block morgen abfragen, wäre der IPv4-Topf sofort leer.
Wer danach noch IPv4-Adressen benötigt und die nicht zu steigenden Preisen bei einem der IPv4-Broker kaufen will, für den soll es künftig eine Warteliste beim RIPE NCC geben. Jährlich bekommen die Adressverwalter ein paar zehntausend Adressen zurück.
Die IPv4-Kurve zeigt steil nach unten
(Bild: RIPE )
Um die kostbaren Ressourcen zu strecken, soll nun eine neue Vergaberegel beschlossen werden. Pro Päckchen sollen dann statt 1024 Adressen nur noch 512 (ein /23-Block) ausgegeben werden. Vergrößert werden soll die eigene Reserve für Internetknoten. Als Infrastrukturbetreiber werden sie noch auf viele Jahre hinaus IPv4 brauchen, selbst wenn das Netz mehr und mehr IPv6 spricht.
Erster IPv6-Nachschlag
Vielleicht läuft IPv6 in der RIPE-Region sogar noch vor IPv4 aus, scherzte Pediaditis in Reykjavik. Aufgebraucht ist bei IPv6, das Adressen mit 128 Bit (statt 32 Bit wie bei IPv4) vorsieht, aber nur der allererste große Block, den das RIPE NCC von der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) erhalten hat. Immerhin, das RIPE NCC ist die erste Adressverwaltung, die bei der IANA, die von den USA aus die Vergabe an die fünf regionalen Internet Registries (RIPE, AfriNIC, APNIC, ARIN und LACNIC) organisiert, nachbestellen muss.
Hortet da schon wieder jemand Adressen? Pediaditis verwies auf ein RIPE-Mitglied, das sich mit insgesamt 52 IPv6-Zuteilungen eingedeckt hat. Die Standardzuteilung bei Ipv6 ist ein /32-Block.
Damit kann ein Provider bis zu 4 Milliarden Kunden mit einem einzelnen Subnetz versorgen (/64-Präfix). Delegiert er ein /56-Präfix, können immer noch knapp 17 Millionen Kunden gleich 256 eigene Subnetze betreiben. Wer mehr braucht kann auch einen größeren /29-Block bekommen. IPv6 ist zwar bei 2128 möglichen Adressen noch überhaupt nicht knapp. Trotzdem will das RIPE NCC exorbitanten Verbrauch genau im Auge behalten.
Quelle; heise
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Schon bald muss sich auf eine Warteliste setzen lassen, wer eine IPv4-Adresse vom Réseaux IP Européens (RIPE) haben möchte. Die von der für Europa, Russland und den Nahen Osten zuständigen IP-Adressverwaltung (RIR) gehüteten Reserven gehen endgültig zur Neige, verkündete Nikolas Pediaditis vom hauptamtlichen Arm des RIPE, dem RIPE NCC, beim 78. Treffen der Adressverwalter in Reykjavik.
Noch bis Februar könnte der aktuelle Bodensatz aus zurück erhaltenen IPv4-Adressen reichen. Doch rechnen die Experten damit, dass das Ende rascher kommt. Jedem RIPE-Mitglied und jedem Newcomer stehen nämlich laut den Regeln, die sich die beim RIPE aktiven Netzadministratoren gegeben haben, eine letzte Einmal-Zuteilung von 1024 IP-Adressen (ein /22-Block im IPv4-Adressraum) zu. "Es gibt mehr RIPE Mitglieder, denen noch so ein /22-Block zusteht, als verbliebene Blöcke“, sagte Gert Döring, Netzwerkexperte bei SpaceNet und einer der Vorsitzenden der Adress-Policy-Arbeitsgruppe beim RIPE. Würde jeder einzelne von ihnen den Block morgen abfragen, wäre der IPv4-Topf sofort leer.
Wer danach noch IPv4-Adressen benötigt und die nicht zu steigenden Preisen bei einem der IPv4-Broker kaufen will, für den soll es künftig eine Warteliste beim RIPE NCC geben. Jährlich bekommen die Adressverwalter ein paar zehntausend Adressen zurück.
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Die IPv4-Kurve zeigt steil nach unten
(Bild: RIPE )
Um die kostbaren Ressourcen zu strecken, soll nun eine neue Vergaberegel beschlossen werden. Pro Päckchen sollen dann statt 1024 Adressen nur noch 512 (ein /23-Block) ausgegeben werden. Vergrößert werden soll die eigene Reserve für Internetknoten. Als Infrastrukturbetreiber werden sie noch auf viele Jahre hinaus IPv4 brauchen, selbst wenn das Netz mehr und mehr IPv6 spricht.
Erster IPv6-Nachschlag
Vielleicht läuft IPv6 in der RIPE-Region sogar noch vor IPv4 aus, scherzte Pediaditis in Reykjavik. Aufgebraucht ist bei IPv6, das Adressen mit 128 Bit (statt 32 Bit wie bei IPv4) vorsieht, aber nur der allererste große Block, den das RIPE NCC von der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) erhalten hat. Immerhin, das RIPE NCC ist die erste Adressverwaltung, die bei der IANA, die von den USA aus die Vergabe an die fünf regionalen Internet Registries (RIPE, AfriNIC, APNIC, ARIN und LACNIC) organisiert, nachbestellen muss.
Hortet da schon wieder jemand Adressen? Pediaditis verwies auf ein RIPE-Mitglied, das sich mit insgesamt 52 IPv6-Zuteilungen eingedeckt hat. Die Standardzuteilung bei Ipv6 ist ein /32-Block.
Damit kann ein Provider bis zu 4 Milliarden Kunden mit einem einzelnen Subnetz versorgen (/64-Präfix). Delegiert er ein /56-Präfix, können immer noch knapp 17 Millionen Kunden gleich 256 eigene Subnetze betreiben. Wer mehr braucht kann auch einen größeren /29-Block bekommen. IPv6 ist zwar bei 2128 möglichen Adressen noch überhaupt nicht knapp. Trotzdem will das RIPE NCC exorbitanten Verbrauch genau im Auge behalten.
Quelle; heise