Der Spion in meinem Haus: Während „Scotty, beam us up“noch Science Fiction ist, ist die Aufforderung von Captain Picard von Star Trek an seinen Computer „Tee. Earl Grey. Hot“ die Realität. Immer mehr Menschen ersetzten die Sprache gegen Tastatur, Maus und das Tippen auf Smartphone- Bildschirmen. Alexa, Siri, Cortana, Bixby und Co. – die Sprachsteuerung erobert Haushaltsgeräte und Autos.
Immer mehr dieser digitalen Assistent übernehmen Aufgaben, die uns lästig sind. Rasen mähen, Staubsaugen, Thermostate regeln, die Autobatterie laden, elektrisches Türschloss abschließen, auf Zuruf das Licht einschalten oder die Jalousien hochfahren. So bietet Siemens zum Beispiel einen Backofen, einen Geschirrspüler und ein smartes Waschmaschinenmodell mit Sprachsteuerung an. Und selbst die Toilettenspülung funktioniert inzwischen auf diese Weise. Das geht bei vernetzten Geräten auf Zuruf.
Der Echo Look z.B. kann bei der Auswahl und Beratung des richtigen Outfits helfen. Dazu scannt er per Kamera die Outfits und gibt einen Kommentar dazu ab. Er kann auch zum Streamen bestimmter Fernsehsender genutzt werden.
Zudem hatte Amazon die Idee, seine Alexa für Drittanbieter zu öffnen: Mit den sogenannten Skills können Wetterdienste, Smart-Home-Anbieter, Nachrichtenagenturen oder auch die deutsche Bahn sinnvolle Inhalte zu Alexas Wissensschatz hinzufügen oder die Fernsteuerung neuer Geräte erlauben, ohne dass Amazon jedes Mal selbst Programmierer an diese Arbeit setzen muss. Apple dagegen muss Siri jedes neue Wissen und jede neue Funktion selbst beibringen.
Diese Geräte sind keine Helferlein von Daniel Düsentrieb, sondern sie speichern Daten.
Eigentlich wollte Facebook mit ihren smarten Lautsprechern ( Jarvis ) am Markt einsteigen. Wegen dem Datenskandal haben sie diese Pläne erst einmal auf Eis gelegt. Zweifelsohne, wäre das ein weiterer Schritt, um an Benutzerdaten zu kommen.
Was jeden Nutzer bekannt sein sollte: Nach getaner Arbeit werden die Daten der smarten Spione Boxen nicht gelöscht, sondern chronologisch abgespeichert – dauerhaft. Das soll in erster Linie der Weiterentwicklung der Technik sowie der Anpassung an die Bedürfnisse der Nutzer dienen, es könnte aber auch zu weniger wünschenswerten Zwecken verwendet werden. Schlimmstenfalls hat man sich mit diesen smarten Lautsprecher selbst eine Wanze in die Wohnung gestellt.
2017 wurde Facebook, Tinder und Amazon mit dem Big Brother Awards vom Verein quintessenz für schlechten Datenschutz ausgezeichnet. Das Motto der Awards lautete „Privacy Sale“. „Fast hat es den Eindruck, dass unsere Privatsphäre wie in einem Schlussverkauf verramscht wird. Die meisten Unternehmer versuchen nicht nur den Umsatz zu steigern, sondern auch, so viele Daten wie möglich von uns zu erhaschen“. heißt es seitens der Veranstalter.
„Die smarten Lautsprecher können viel über die Nutzer lernen, über ihre Gewohnheiten und ihre Persönlichkeit“, sagt hingegen Daniel Nesbitt von Big Brother Watch in Großbritannien.
Bei einer intensiven Nutzung wissen die smarten Lautsprecher daher, wann jemand aufsteht, was für Gewohnheiten, Hobbys und Interessen er hat, und wann er schlafen geht. Bei Google Home werden allerdings, um den Lautsprecher auch als Assistant nutzen zu können, von Haus aus sehr viele Daten abgefragt. Man muss dazu die Google-App mit dem Google-Konto verknüpfen und Zugriff auf sämtliche Such- und App-Aktivitäten sowie den Zugriff auf den Standort erlauben.
Daraus erstellt Google „eine private Karte mit Infos, wo deine Geräte sich eingeloggt haben„. Darüber hinaus müssen Kontakte, Kalender und Sensor-Informationen geteilt werden und man muss zustimmen, dass die Sprachaktivitäten aufgezeichnet werden. Ohne diesen vier Berechtigungen funktioniert die Spracheingabe von Google Home nicht.
Damit Alexa und Google passende Antworten geben können, werden die Daten an Server des jeweiligen Unternehmens gesendet – und diese stehen, so die Datenschützer, nicht in Deutschland. Amazon und Google sind beides US-Unternehmen und es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Daten in den USA landen. Dort ist das Datenschutzniveau aber nicht mit dem der Europäischen Union vergleichbar.
Bei Durchsuchungsbeschlüssen hilfreich: der digitale Spion im Haus
Einem Bericht von Amazon zufolge: Im ersten Halbjahr 2017 erhielt das Unternehmen 1.847 Auskunftsersuchen von der US-Regierung, die auf Gerichtsbeschlüssen und Durchsuchungsbefehlen basierten. (Gegenüber dem Vorquartal erhöhte sich die Zahl um 27 %). Von insgesamt 1.618 gerichtlichen Anordnungen setzte Amazon nach eigenen Angaben 685 vollständig (42 %) und 515 nur teilweise um (32 %). 418 oder 26 % beantwortete das Unternehmen gar nicht. Bei den 229 Durchsuchungsbefehlen blieben 40 (17 %) ohne Antwort – bei 83 % (189 Anfragen) lieferte Amazon zumindest einen Teil der angefragten Daten.
Das Unternehmen weist darauf hin, dass es aufgrund von Gerichtsbeschlüssen keine Inhalte von Kunden herausgibt, sondern nur Daten über den Kontoinhaber. Bei Durchsuchungsbefehlen sei Amazon jedoch unter Umständen gezwungen, auch Inhalte seiner Nutzer preiszugeben.
Ausländische Regierungen forderten 75-mal Informationen von Amazon an. Aus welchen Ländern diese Auskunftsersuchen kamen, ließ das Unternehmen offen. Es reagierte jedoch nur auf zwei Anfragen, und zwar jeweils nur mit einem Teil der angeblich benötigten Daten. In 73 Fällen lehnte Amazon jede Auskunft ab.
Quelle Beitragsbild: Snapwire, Quelle von Spock als Graffiti, thx! (CC0 1.0).
Quelle; tarnkappe
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Immer mehr dieser digitalen Assistent übernehmen Aufgaben, die uns lästig sind. Rasen mähen, Staubsaugen, Thermostate regeln, die Autobatterie laden, elektrisches Türschloss abschließen, auf Zuruf das Licht einschalten oder die Jalousien hochfahren. So bietet Siemens zum Beispiel einen Backofen, einen Geschirrspüler und ein smartes Waschmaschinenmodell mit Sprachsteuerung an. Und selbst die Toilettenspülung funktioniert inzwischen auf diese Weise. Das geht bei vernetzten Geräten auf Zuruf.
Der Echo Look z.B. kann bei der Auswahl und Beratung des richtigen Outfits helfen. Dazu scannt er per Kamera die Outfits und gibt einen Kommentar dazu ab. Er kann auch zum Streamen bestimmter Fernsehsender genutzt werden.
Zudem hatte Amazon die Idee, seine Alexa für Drittanbieter zu öffnen: Mit den sogenannten Skills können Wetterdienste, Smart-Home-Anbieter, Nachrichtenagenturen oder auch die deutsche Bahn sinnvolle Inhalte zu Alexas Wissensschatz hinzufügen oder die Fernsteuerung neuer Geräte erlauben, ohne dass Amazon jedes Mal selbst Programmierer an diese Arbeit setzen muss. Apple dagegen muss Siri jedes neue Wissen und jede neue Funktion selbst beibringen.
Diese Geräte sind keine Helferlein von Daniel Düsentrieb, sondern sie speichern Daten.
Eigentlich wollte Facebook mit ihren smarten Lautsprechern ( Jarvis ) am Markt einsteigen. Wegen dem Datenskandal haben sie diese Pläne erst einmal auf Eis gelegt. Zweifelsohne, wäre das ein weiterer Schritt, um an Benutzerdaten zu kommen.
Was jeden Nutzer bekannt sein sollte: Nach getaner Arbeit werden die Daten der smarten Spione Boxen nicht gelöscht, sondern chronologisch abgespeichert – dauerhaft. Das soll in erster Linie der Weiterentwicklung der Technik sowie der Anpassung an die Bedürfnisse der Nutzer dienen, es könnte aber auch zu weniger wünschenswerten Zwecken verwendet werden. Schlimmstenfalls hat man sich mit diesen smarten Lautsprecher selbst eine Wanze in die Wohnung gestellt.
2017 wurde Facebook, Tinder und Amazon mit dem Big Brother Awards vom Verein quintessenz für schlechten Datenschutz ausgezeichnet. Das Motto der Awards lautete „Privacy Sale“. „Fast hat es den Eindruck, dass unsere Privatsphäre wie in einem Schlussverkauf verramscht wird. Die meisten Unternehmer versuchen nicht nur den Umsatz zu steigern, sondern auch, so viele Daten wie möglich von uns zu erhaschen“. heißt es seitens der Veranstalter.
„Die smarten Lautsprecher können viel über die Nutzer lernen, über ihre Gewohnheiten und ihre Persönlichkeit“, sagt hingegen Daniel Nesbitt von Big Brother Watch in Großbritannien.
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Bei einer intensiven Nutzung wissen die smarten Lautsprecher daher, wann jemand aufsteht, was für Gewohnheiten, Hobbys und Interessen er hat, und wann er schlafen geht. Bei Google Home werden allerdings, um den Lautsprecher auch als Assistant nutzen zu können, von Haus aus sehr viele Daten abgefragt. Man muss dazu die Google-App mit dem Google-Konto verknüpfen und Zugriff auf sämtliche Such- und App-Aktivitäten sowie den Zugriff auf den Standort erlauben.
Daraus erstellt Google „eine private Karte mit Infos, wo deine Geräte sich eingeloggt haben„. Darüber hinaus müssen Kontakte, Kalender und Sensor-Informationen geteilt werden und man muss zustimmen, dass die Sprachaktivitäten aufgezeichnet werden. Ohne diesen vier Berechtigungen funktioniert die Spracheingabe von Google Home nicht.
Damit Alexa und Google passende Antworten geben können, werden die Daten an Server des jeweiligen Unternehmens gesendet – und diese stehen, so die Datenschützer, nicht in Deutschland. Amazon und Google sind beides US-Unternehmen und es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Daten in den USA landen. Dort ist das Datenschutzniveau aber nicht mit dem der Europäischen Union vergleichbar.
Bei Durchsuchungsbeschlüssen hilfreich: der digitale Spion im Haus
Einem Bericht von Amazon zufolge: Im ersten Halbjahr 2017 erhielt das Unternehmen 1.847 Auskunftsersuchen von der US-Regierung, die auf Gerichtsbeschlüssen und Durchsuchungsbefehlen basierten. (Gegenüber dem Vorquartal erhöhte sich die Zahl um 27 %). Von insgesamt 1.618 gerichtlichen Anordnungen setzte Amazon nach eigenen Angaben 685 vollständig (42 %) und 515 nur teilweise um (32 %). 418 oder 26 % beantwortete das Unternehmen gar nicht. Bei den 229 Durchsuchungsbefehlen blieben 40 (17 %) ohne Antwort – bei 83 % (189 Anfragen) lieferte Amazon zumindest einen Teil der angefragten Daten.
Das Unternehmen weist darauf hin, dass es aufgrund von Gerichtsbeschlüssen keine Inhalte von Kunden herausgibt, sondern nur Daten über den Kontoinhaber. Bei Durchsuchungsbefehlen sei Amazon jedoch unter Umständen gezwungen, auch Inhalte seiner Nutzer preiszugeben.
Ausländische Regierungen forderten 75-mal Informationen von Amazon an. Aus welchen Ländern diese Auskunftsersuchen kamen, ließ das Unternehmen offen. Es reagierte jedoch nur auf zwei Anfragen, und zwar jeweils nur mit einem Teil der angeblich benötigten Daten. In 73 Fällen lehnte Amazon jede Auskunft ab.
Quelle Beitragsbild: Snapwire, Quelle von Spock als Graffiti, thx! (CC0 1.0).
Quelle; tarnkappe
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