SSDs sind Flash-Speicher, die nur eine bestimmte Lebenszeit besitzen. Deswegen geben die Hersteller auch eine empfohlene Nutzungsdauer an, die sich anhand der Lese- und Schreibzugriffe sowie der übertragenen Menge an Daten bemisst. Um so stärker eine SSD belastet wird, um so schneller wird diese auch das Zeitliche segnen. Wenn man nun eine SSD als Hauptspeicher nutzt, wie es in vielen modernen Geräten der Fall ist, dann sollte man unbedingt darauf achten, dass keine unnötigen Schrei- und Lesezugriffe durchgeführt werden. Beim unscheinbaren Firefox-Browser ist das leider wohl der Fall, sodass die Lebensdauer der SSD allein durch die Nutzung des Browsers deutlich verkürzt werden kann.
Der IT-Spezialist Sergei Bobik hat nach langer Recherche festgestellt, dass Firefox eine erhebliche Menge an Daten ablegt und so natürlich auch eine extrem hohe Anzahl an Schreibzugriffen durchführt. Verantwortlich für diese Datenmengen ist die Sicherung des Browsers, die alle 15 Sekunden automatisch zwischenspeichert, um so bei einem Absturz, alle Browserfenster wiederherstellen zu können. Das mag eine wirklich nützliche Funktion sein, wenn man aber bedenkt, dass dabei täglich 10 GB an Daten allein für diese Funktion auf die SSD geschrieben werden, dann ist das schon erheblich, wenn man es aufs Jahr und die vorgesehene Lebensdauer einer SSD addiert – zumal man nicht nur den Browser nutzt, sondern auch andere Programme und das Betriebssystem Windows auch auf die SSD zugreifen.
Die Lösung des Problems ist eigentlich recht einfach:
Nachdem Bobik festgestellt hat, wo das Problem genau liegt, hat er auch eine Lösung gefunden, mit der sich der Datenverbrauch auf etwa 2 GB pro Tag im Idle-Zustand reduzieren lässt. Dazu muss man aber die erweiterten Einstellungen von Firefox verändern, sodass der Browser nicht mehr die volle Funktionalität, Stabilität, Sicherheit und Geschwindigkeit bieten könnte. Wer aber eine SSD besitzt und den Firefox-Browser nutzt, könnte die Lösung trotzdem anwenden, wenn man nicht unbedingt die komplette Sicherung des Browsers benötigt.
Dazu geht man wie folgt vor:
Firefox öffnen und "about:config“ (ohne Anführungszeichen) eingeben
Warnung mit „Ich bin mir der Gefahren bewusst“ bestätigen (oder den Haken entfernen, um die Meldung beim nächsten Mal nicht anzeigen zu lassen)
In der Suche „browser.sessionstore.interval“ eingeben und doppelt auf den Eintrag klicken
Dort ist ein Standardwert von 15.000 eingetragen. Dieser entspricht 15 Sekunden. Der Wert wird in Millisekunden angezeigt
Nun kommt es darauf an, wie oft man die Sicherung des Browsers durchführen möchte. Bobik hat 30 Minuten eingestellt und einen Wert von 2 GB pro Tag erreicht. Ihr müsstet für 30 Minuten also einen Wert von 1.800.000 eintragen (Eingabe: 1800000). Man muss sich dabei aber bewusst sein, dass die Sicherung im schlimmsten Fall nicht greift und die Daten im Browser verloren gehen.
Firefox ist das Problem mit dem extrem hohen Verschleiß von SSDs bewusst – das hat ein Entwickler unter dem Beitrag von Bobik bestätigt. Das Problem konnte noch nicht gelöst werden, da dafür eine komplette Umstrukturierung der Funktion nötig wäre, was wiederum sehr viel Entwicklungsarbeit benötigt. Ob sich daran etwas ändert, muss man abwarten. Damit kann man den Datenverbrauch zumindest eingrenzen.