Experten sehen großes Potenzial für werbefinanzierte Angebote der großen Streamingdienste. Das Privatfernsehen fürchtet derweil einen Rückgang.
Maria Rua Aguete vom Londoner Marktforschungsunternehmen Omdia rechnete auf der weltgrößten Fernsehmesse Mipcom in Cannes vor, dass dieses Jahr weltweit insgesamt rund 190 Milliarden Dollar in Online-Werbung investiert werden. 2027 sollen es 362 Milliarden Dollar sein. „Bei diesen Aussichten ist es keine Überraschung, wenn alle großen SVOD-Dienste, einschließlich Netflix, auch von diesem Wachstum profitieren möchten.“ SVOD steht für Subscription-Video-on-Demand, also Streamingdienste mit Abo-Vertrag.
Die Direktorin der Omdia-Forschungsabteilung schätzt, dass bis 2027 fast 60 Prozent der weltweiten Netflix-Fans die werbefinanzierte Version nutzen werden. Daraus würden 23 Prozent der US-Einnahmen kommen. Weltweit könnten es dann 14 Prozent sein.
Werbung bei Streamingdiensten keine Besonderheit mehr in den USA
Netflix hatte in der vergangenen Woche seine Pläne für ein verbilligtes Basis-Abo mit Werbung konkretisiert. Der Tarif wird in Deutschland 4,99 Euro im Monat kosten und ab 3. November verfügbar sein. Zum Start werden Spots 15 oder 30 Sekunden lang sein und während der Serien und Filme oder davor laufen. Mit durchschnittlich vier bis fünf Minuten Werbung pro Stunde müssen sich Kunden berieseln lassen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Zuvor hatte Amazon sein werbefinanziertes Gratis-Angebot Freevee an den Start gebracht.
Was in Deutschland gerade anfängt, ist in den USA schon eingespielt: Paramount+ hat zehn Minuten Werbung pro Stunde mit 26 Spots. Peacock setzt fünf Minuten ein und HBO Max vier Minuten. Für das Publikum werden so die Angebote der Videoplattformen deutlich preiswerter, zumindest was die Abo-Gebühren angeht. Eine Gegenleistung erbringen muss es in der Regel aber weiter – mit den eigenen Daten.
Die Messe Mipcom zeigt, was schon bald in Millionen Wohnzimmern über die Bildschirme flimmert. Mehr als 10.000 Verantwortliche von Sendern, Produktionsfirmen, Programmvertrieben, Internetplattformen und Medienkonzernen haben sich an der Côte d’Azur versammelt, um neue Programme zu kaufen und zu verkaufen. Die Messe endete am Donnerstag.
Privater Rundfunk rechnet mit Rückgang der Werbeumsätze
TV-Sender und Radiounternehmen werden in diesem Jahr voraussichtlich weniger Werbeumsätze erzielen. Denn der Werbemarkt ist schon seit längerem in den Krisenzeiten wieder stärker unter Druck geraten.
Für die Netto-Werbeumsätze aller audiovisuellen Medien erwartet der Verband Privater Medien (Vaunet) einen Wert von 6,14 Milliarden Euro – das ist ein Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Verband am Mittwoch mitteilte. Obwohl die voraussichtlichen Werbeumsätze im Streamingmarkt steigen, können sie die prognostizierten Rückgänge beim Fernsehen und Radio nicht ausgleichen.
Der Gesamtumsatz der audio- und audiovisuellen Medien wird trotz eines Rückgangs bei der Werbung voraussichtlich leicht um 2,5 Prozent steigen und erstmals die 15-Milliarden-Euro-Marke überschreiten, wie es weiter von Vaunet hieß. Im Vorjahr lag der Wert bei 14,8 Milliarden Euro. Treiber sind vor allem die Abo- und Werbeerlöse im Bereich der Audio- und Video-Streamingangebote.
Quelle; digitalfernsehen
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Maria Rua Aguete vom Londoner Marktforschungsunternehmen Omdia rechnete auf der weltgrößten Fernsehmesse Mipcom in Cannes vor, dass dieses Jahr weltweit insgesamt rund 190 Milliarden Dollar in Online-Werbung investiert werden. 2027 sollen es 362 Milliarden Dollar sein. „Bei diesen Aussichten ist es keine Überraschung, wenn alle großen SVOD-Dienste, einschließlich Netflix, auch von diesem Wachstum profitieren möchten.“ SVOD steht für Subscription-Video-on-Demand, also Streamingdienste mit Abo-Vertrag.
Die Direktorin der Omdia-Forschungsabteilung schätzt, dass bis 2027 fast 60 Prozent der weltweiten Netflix-Fans die werbefinanzierte Version nutzen werden. Daraus würden 23 Prozent der US-Einnahmen kommen. Weltweit könnten es dann 14 Prozent sein.
Werbung bei Streamingdiensten keine Besonderheit mehr in den USA
Netflix hatte in der vergangenen Woche seine Pläne für ein verbilligtes Basis-Abo mit Werbung konkretisiert. Der Tarif wird in Deutschland 4,99 Euro im Monat kosten und ab 3. November verfügbar sein. Zum Start werden Spots 15 oder 30 Sekunden lang sein und während der Serien und Filme oder davor laufen. Mit durchschnittlich vier bis fünf Minuten Werbung pro Stunde müssen sich Kunden berieseln lassen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Zuvor hatte Amazon sein werbefinanziertes Gratis-Angebot Freevee an den Start gebracht.
Was in Deutschland gerade anfängt, ist in den USA schon eingespielt: Paramount+ hat zehn Minuten Werbung pro Stunde mit 26 Spots. Peacock setzt fünf Minuten ein und HBO Max vier Minuten. Für das Publikum werden so die Angebote der Videoplattformen deutlich preiswerter, zumindest was die Abo-Gebühren angeht. Eine Gegenleistung erbringen muss es in der Regel aber weiter – mit den eigenen Daten.
Die Messe Mipcom zeigt, was schon bald in Millionen Wohnzimmern über die Bildschirme flimmert. Mehr als 10.000 Verantwortliche von Sendern, Produktionsfirmen, Programmvertrieben, Internetplattformen und Medienkonzernen haben sich an der Côte d’Azur versammelt, um neue Programme zu kaufen und zu verkaufen. Die Messe endete am Donnerstag.
Privater Rundfunk rechnet mit Rückgang der Werbeumsätze
TV-Sender und Radiounternehmen werden in diesem Jahr voraussichtlich weniger Werbeumsätze erzielen. Denn der Werbemarkt ist schon seit längerem in den Krisenzeiten wieder stärker unter Druck geraten.
Für die Netto-Werbeumsätze aller audiovisuellen Medien erwartet der Verband Privater Medien (Vaunet) einen Wert von 6,14 Milliarden Euro – das ist ein Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Verband am Mittwoch mitteilte. Obwohl die voraussichtlichen Werbeumsätze im Streamingmarkt steigen, können sie die prognostizierten Rückgänge beim Fernsehen und Radio nicht ausgleichen.
Der Gesamtumsatz der audio- und audiovisuellen Medien wird trotz eines Rückgangs bei der Werbung voraussichtlich leicht um 2,5 Prozent steigen und erstmals die 15-Milliarden-Euro-Marke überschreiten, wie es weiter von Vaunet hieß. Im Vorjahr lag der Wert bei 14,8 Milliarden Euro. Treiber sind vor allem die Abo- und Werbeerlöse im Bereich der Audio- und Video-Streamingangebote.
Quelle; digitalfernsehen