Was die Forbes-Liste für die reichsten Menschen der Welt, ist die „Notorious Markets List“ der US-Regierung für Produktplagiate und Piraterie. Hier finden sich die weltweit größten Anbieter illegaler Streams. Im vergangenen Jahr hat deren Nutzung zugenommen.
Auf der diesjährigen Liste finden sich neben neuen Namen wie MagisTV oder Y2Mate auch alte Bekannte wie etwa The Pirate Bay, TorrentGalaxy oder Rapidgator. Sie stehen exemplarisch für den schwierigen Kampf der Rechteinhaber wie Filmstudios, TV-Sender oder Sportverbände gegen das illegale Streaming. Obwohl diese Onlinepiraten schon mehrere Jahre existieren, ist es nicht gelungen, ihre Webseiten endgültig abzuschalten oder an die Hintermänner zu gelangen.
Ein Klassiker auf der "Notorious Markets List": The Pirate Bay konnte bislang nicht dauerhaft abgeschaltet werden.
Screenshot: Marc Hankmann
Rechteinhaber kritisieren eine unpraktikable Gesetzeslage. Bei Streaming-Piraten handelt es sich zumeist um internationale Netzwerke, denen nur schwer beizukommen ist, selbst wenn die illegalen Angebote in Ländern mit einem funktionierendem Rechtssystem gehostet werden. So stehen auf der Liste des US-Handelsbeauftragten zum Beispiel 1Fichier oder Streamtape, die beide in Frankreich gehostet werden. Am häufigsten werden die Streaming-Piraten aber in Russland und China lokalisiert.
Polizei schaltet weltweit größten Streaming-Piraten ab
Trotz aller Schwierigkeiten konnten Ermittlungsbehörden im vergangenen Jahr große Erfolge gegen Piraterienetzwerke erzielen. Der vietnamesischen Polizei in Hanoi gelang es im vergangenen Jahr sowohl BestBuyIPTV als auch Fmovies abzuschalten. BestBuyIPTV stand seit 2019, Fmovies seit 2017 auf der „Notorious Markets List“. Laut US-Handelsbeauftragten war Fmovies das weltweit größte Piraterienetzwerk. Von Mitte 2023 bis zur Abschaltung wurden 6,7 Milliarden Zugriffe gezählt. Nicht ganz so groß war LiveHD7, das im Oktober 2024 vom Netz ging. Das Angebot war vor allem für illegale Streams zu Live-Fußballspielen bekannt. LiveHD7 zählte monatlich über 20 Millionen Zugriffe.
Im November 2024 meldete Europol die Abschaltung eines IPTV-Piraterienetzwerks, das 22 Millionen Nutzern unter anderem illegale Streams zu 2500 TV-Sendern bot. Im Rahmen der Ermittlungen wurden Räumlichkeiten in China, den Niederlanden, Schweden, Italien, der Schweiz, Großbritannien und Rumänien durchsucht. Dabei wurden 1,6 Millionen Euro in Kryptowährung sichergestellt. Nach Europol-Angaben betrieb das Netzwerk über 500 Webseiten mit illegalen Streams und setzte Monat für Monat 250 Millionen Euro um. Europol schätzt den Schaden für die Rechteinhaber auf 10 Milliarden Euro.
Illegale Streams zu Live-Sport nehmen zu
Diese Erfolge sind jedoch bestenfalls Etappensiege im Kampf gegen Streaming-Piraten. Ende 2024 brachte das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) eine Studie zur Nutzung illegaler Streams in der EU heraus. Das Fazit: Die Aktivitäten der Rechteinhaber, Ermittlungs- und Vollzugsbehörden führten dazu, dass die Zahl der Zugriffe auf online illegal verbreitete Inhalte pro Nutzer und Monat von 11,5 im Jahr 2017 bis Ende 2023 auf 10,2 Zugriffe fiel. Die Hälfte davon macht die TV-Piraterie aus. Laut der EUIPO-Studie aus dem Jahr 2023 werden 95 Prozent der illegalen Inhalte gestreamt.
Neben Live-Sport werden vor allem TV-Sender illegal im Internet gestreamt.
Bild: Sky Deutschland
Dabei macht das Amt zwei besorgniserregende Entwicklungen aus: Zum einen nimmt die Nutzung illegaler Live-Sport-Streams zu. Von 2021 bis 2023 stieg die Zugriffszahl pro Nutzer und Monat um 40 Prozent, von 0,4 auf 0,56 Zugriffe pro Nutzer und Monat. Zum anderen registriert das EUIPO für das Jahr 2023 einen Anstieg der IPTV-Piraterie um 10 Prozent. Allerdings liegen keine Daten über die tatsächliche Nutzung illegaler IPTV-Angebot vor. Das EUIPO zählte für seine Studie die Besuche auf Webseiten, auf denen man sich für illegales IPTV registrieren kann.
Auch in Deutschland wird vermehrt Live-Sport über illegale Streams geschaut. Waren es 2021 noch 0,3 Zugriffe pro Nutzer und Monat, stieg die Zahl bis Ende 2023 auf 0,42 Zugriffe. Immerhin: Deutschland liegt noch unter dem EU-Durchschnitt von 0,56 Zugriffen. Trauriger Spitzenreiter hierbei ist Zypern. Hier greift statistisch gesehen jeder Internetnutzer 1,45-mal im Monat auf illegale Live-Sport-Streams zurück. So wird es auch im nächsten Jahr die „Notorious Markets List“ geben.
Quelle; teltarif
Auf der diesjährigen Liste finden sich neben neuen Namen wie MagisTV oder Y2Mate auch alte Bekannte wie etwa The Pirate Bay, TorrentGalaxy oder Rapidgator. Sie stehen exemplarisch für den schwierigen Kampf der Rechteinhaber wie Filmstudios, TV-Sender oder Sportverbände gegen das illegale Streaming. Obwohl diese Onlinepiraten schon mehrere Jahre existieren, ist es nicht gelungen, ihre Webseiten endgültig abzuschalten oder an die Hintermänner zu gelangen.
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Ein Klassiker auf der "Notorious Markets List": The Pirate Bay konnte bislang nicht dauerhaft abgeschaltet werden.
Screenshot: Marc Hankmann
Rechteinhaber kritisieren eine unpraktikable Gesetzeslage. Bei Streaming-Piraten handelt es sich zumeist um internationale Netzwerke, denen nur schwer beizukommen ist, selbst wenn die illegalen Angebote in Ländern mit einem funktionierendem Rechtssystem gehostet werden. So stehen auf der Liste des US-Handelsbeauftragten zum Beispiel 1Fichier oder Streamtape, die beide in Frankreich gehostet werden. Am häufigsten werden die Streaming-Piraten aber in Russland und China lokalisiert.
Polizei schaltet weltweit größten Streaming-Piraten ab
Trotz aller Schwierigkeiten konnten Ermittlungsbehörden im vergangenen Jahr große Erfolge gegen Piraterienetzwerke erzielen. Der vietnamesischen Polizei in Hanoi gelang es im vergangenen Jahr sowohl BestBuyIPTV als auch Fmovies abzuschalten. BestBuyIPTV stand seit 2019, Fmovies seit 2017 auf der „Notorious Markets List“. Laut US-Handelsbeauftragten war Fmovies das weltweit größte Piraterienetzwerk. Von Mitte 2023 bis zur Abschaltung wurden 6,7 Milliarden Zugriffe gezählt. Nicht ganz so groß war LiveHD7, das im Oktober 2024 vom Netz ging. Das Angebot war vor allem für illegale Streams zu Live-Fußballspielen bekannt. LiveHD7 zählte monatlich über 20 Millionen Zugriffe.
Im November 2024 meldete Europol die Abschaltung eines IPTV-Piraterienetzwerks, das 22 Millionen Nutzern unter anderem illegale Streams zu 2500 TV-Sendern bot. Im Rahmen der Ermittlungen wurden Räumlichkeiten in China, den Niederlanden, Schweden, Italien, der Schweiz, Großbritannien und Rumänien durchsucht. Dabei wurden 1,6 Millionen Euro in Kryptowährung sichergestellt. Nach Europol-Angaben betrieb das Netzwerk über 500 Webseiten mit illegalen Streams und setzte Monat für Monat 250 Millionen Euro um. Europol schätzt den Schaden für die Rechteinhaber auf 10 Milliarden Euro.
Illegale Streams zu Live-Sport nehmen zu
Diese Erfolge sind jedoch bestenfalls Etappensiege im Kampf gegen Streaming-Piraten. Ende 2024 brachte das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) eine Studie zur Nutzung illegaler Streams in der EU heraus. Das Fazit: Die Aktivitäten der Rechteinhaber, Ermittlungs- und Vollzugsbehörden führten dazu, dass die Zahl der Zugriffe auf online illegal verbreitete Inhalte pro Nutzer und Monat von 11,5 im Jahr 2017 bis Ende 2023 auf 10,2 Zugriffe fiel. Die Hälfte davon macht die TV-Piraterie aus. Laut der EUIPO-Studie aus dem Jahr 2023 werden 95 Prozent der illegalen Inhalte gestreamt.
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Neben Live-Sport werden vor allem TV-Sender illegal im Internet gestreamt.
Bild: Sky Deutschland
Dabei macht das Amt zwei besorgniserregende Entwicklungen aus: Zum einen nimmt die Nutzung illegaler Live-Sport-Streams zu. Von 2021 bis 2023 stieg die Zugriffszahl pro Nutzer und Monat um 40 Prozent, von 0,4 auf 0,56 Zugriffe pro Nutzer und Monat. Zum anderen registriert das EUIPO für das Jahr 2023 einen Anstieg der IPTV-Piraterie um 10 Prozent. Allerdings liegen keine Daten über die tatsächliche Nutzung illegaler IPTV-Angebot vor. Das EUIPO zählte für seine Studie die Besuche auf Webseiten, auf denen man sich für illegales IPTV registrieren kann.
Auch in Deutschland wird vermehrt Live-Sport über illegale Streams geschaut. Waren es 2021 noch 0,3 Zugriffe pro Nutzer und Monat, stieg die Zahl bis Ende 2023 auf 0,42 Zugriffe. Immerhin: Deutschland liegt noch unter dem EU-Durchschnitt von 0,56 Zugriffen. Trauriger Spitzenreiter hierbei ist Zypern. Hier greift statistisch gesehen jeder Internetnutzer 1,45-mal im Monat auf illegale Live-Sport-Streams zurück. So wird es auch im nächsten Jahr die „Notorious Markets List“ geben.
Quelle; teltarif