Die Hauptuntersuchung müsse modernisiert werden, meint der TÜV-Verband in seinem Jahresreport. In der Prüfstatistik taucht erstmals ein Elektroauto auf.
Der TÜV-Verband sieht es als notwendig an, die Hauptuntersuchung (HU) von Kraftfahrtzeugen zu moderniseren. Er verlangt nach zusätzlichen Vorgaben für die Sicherheitsüberprüfung von Elektroautos. Auch müsse berücksichtigt werden, dass Autos heute zunehmend "Smartphones auf Rädern" sind, schreibt der Verband in seinem TÜV-Report 2023.
"Der Zugang zu den Originaldaten und zur Software der Fahrzeuge ist für die Sachverständigen elementar, um auch in Zukunft sicherheits- und umweltrelevante Systeme prüfen zu können", sagte Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, zur Vorlage des Reports. Das gelte unter anderem für Assistenzsysteme wie Notbremsassistent, Spurhaltewarner oder der Abgasanlage. Auch müssten die Prüfer die Cybersicherheit der Fahrzeuge kontrollieren können. Damit erneuert und erweitert der Verband eine Forderung, die er bereits vor einem Jahr zur Vorstellung des vorigen Reports aufgestellt hatte.
Zudem fordert der TÜV-Verband nun, ein digitales Fahrzeugregister einzuführen. Dieses würde es ermöglichen, die Fahrzeug-Historie zu dokumentieren. Dabei würden unter anderem Halterwechsel sowie sicherheits- und umweltrelevante Änderungen festgehalten, erläuterte Bühler. Zu den Änderungen gehörten auch Software-Updates, die Einfluss auf die Fahr- und Umwelteigenschaften eines Autos haben.
Der Zugang zu den Fahrzeugdaten sei auch nötig, um den Zustand der Batterie bewerten zu können. Darüber hinaus sollten die Sachverständigen das gesamte Hochvolt-System der E-Autos genauer unter die Lupe nehmen und damit den Schutz vor elektrischen Schlägen und Überspannungen überprüfen können. Bisher ist für die Batterie eines Elektroautos nur eine Sichtprüfung vorgesehen.
Corona-Effekt verpufft
Aus dem TÜV-Report geht hervor, dass 20,2 der geprüften Pkw mit "erheblichen" oder "gefährlichen" Mängeln durchgefallen seien. Das seien 2,3 Prozentpunkte mehr als im vorigen Bericht. Die Quote der Pkw mit "geringen Mängeln" sei um 1,6 Punkte auf 10,7 Prozent angestiegen.
Der TÜV-Verband erläutert, Corona-Effekte wie weniger Fahrten, eine intensivere Wartung der Fahrzeuge und ein höherer Anteil jüngerer Fahrzeuge in der Statistik hätten zuvor für eine positive Entwicklung gesorgt. Nun sei dieser Effekt verpufft. "Autobesitzer:innen müssen wieder verstärkt auf die Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge achten", schreibt der Verband.
Mit den steigenden Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen kommt auch der Markt für gebrauchte E-Autos in Fahrt, mit dem Renault Zoe ist erstmals ein reines E-Auto mit ausreichenden Stückzahlen in der Statistik vertreten. Der Zoe landet mit einer Mängelquote von 5,3 Prozent im Mittelfeld der zwei bis drei Jahre alten Fahrzeuge und mit 10,6 Prozent bei den 5- bis 6-Jährigen im unteren Drittel. Dem Zoe machen überdurchschnittlich häufig Mängel an den Achsaufhängungen und bei der Funktion der Fußbremse zu schaffen.
Problematische Bremsen an Elektroautos
"Mängel an den Bremsen sind ein typisches Problem von Elektrofahrzeugen, da sie stärker verzögern als Benziner, wenn man vom Gas geht. Die Bremsen werden daher weniger stark in Anspruch genommen. Die Folge ist Korrosion, die zum Ausfall der Bremsen führen kann", sagte Bühler. E-Auto-Fahrer sollten daher die Bremsen regelmäßig aktiv betätigen und professionell warten lassen. Typische Mängel bei der HU, die alle Antriebsarten betreffen, sind Probleme mit der Beleuchtung
Gesamtsieger des TÜV-Reports 2023 ist die Mercedes B-Klasse. Der Anteil der Fahrzeuge dieses Typs mit erheblichen Mängeln liegt bei der ersten HU nach zwei oder drei Jahren bei 2 Prozent. Vorjahressieger Mercedes GLC folgt mit 2,3 Prozent und der VW Golf Sportsvan ebenfalls mit 2,3 Prozent. In den höheren Altersklassen gewinnt jeweils der Porsche 911.
In der Auswertung nach Fahrzeugklassen belegt der Kia Picanto mit 3,6 Prozent Mängelquote den ersten Platz bei den Minis. Bei den etwas größeren Kleinwagen gewinnt der Honda Jazz mit 2,7 Prozent und die Mercedes A-Klasse unter den Kompaktwagen mit 2,8 Prozent Quote. Die Top-Platzierung in der Mittelklasse sichert sich der Volvo V40 mit 3,0 Prozent. Unter den SUV liegt der Mercedes GLC mit 2,3 Prozent vorn und unter den Vans die B-Klasse mit 2 Prozent.
Quelle; heise
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Der TÜV-Verband sieht es als notwendig an, die Hauptuntersuchung (HU) von Kraftfahrtzeugen zu moderniseren. Er verlangt nach zusätzlichen Vorgaben für die Sicherheitsüberprüfung von Elektroautos. Auch müsse berücksichtigt werden, dass Autos heute zunehmend "Smartphones auf Rädern" sind, schreibt der Verband in seinem TÜV-Report 2023.
"Der Zugang zu den Originaldaten und zur Software der Fahrzeuge ist für die Sachverständigen elementar, um auch in Zukunft sicherheits- und umweltrelevante Systeme prüfen zu können", sagte Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, zur Vorlage des Reports. Das gelte unter anderem für Assistenzsysteme wie Notbremsassistent, Spurhaltewarner oder der Abgasanlage. Auch müssten die Prüfer die Cybersicherheit der Fahrzeuge kontrollieren können. Damit erneuert und erweitert der Verband eine Forderung, die er bereits vor einem Jahr zur Vorstellung des vorigen Reports aufgestellt hatte.
Zudem fordert der TÜV-Verband nun, ein digitales Fahrzeugregister einzuführen. Dieses würde es ermöglichen, die Fahrzeug-Historie zu dokumentieren. Dabei würden unter anderem Halterwechsel sowie sicherheits- und umweltrelevante Änderungen festgehalten, erläuterte Bühler. Zu den Änderungen gehörten auch Software-Updates, die Einfluss auf die Fahr- und Umwelteigenschaften eines Autos haben.
Der Zugang zu den Fahrzeugdaten sei auch nötig, um den Zustand der Batterie bewerten zu können. Darüber hinaus sollten die Sachverständigen das gesamte Hochvolt-System der E-Autos genauer unter die Lupe nehmen und damit den Schutz vor elektrischen Schlägen und Überspannungen überprüfen können. Bisher ist für die Batterie eines Elektroautos nur eine Sichtprüfung vorgesehen.
Corona-Effekt verpufft
Aus dem TÜV-Report geht hervor, dass 20,2 der geprüften Pkw mit "erheblichen" oder "gefährlichen" Mängeln durchgefallen seien. Das seien 2,3 Prozentpunkte mehr als im vorigen Bericht. Die Quote der Pkw mit "geringen Mängeln" sei um 1,6 Punkte auf 10,7 Prozent angestiegen.
Der TÜV-Verband erläutert, Corona-Effekte wie weniger Fahrten, eine intensivere Wartung der Fahrzeuge und ein höherer Anteil jüngerer Fahrzeuge in der Statistik hätten zuvor für eine positive Entwicklung gesorgt. Nun sei dieser Effekt verpufft. "Autobesitzer:innen müssen wieder verstärkt auf die Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge achten", schreibt der Verband.
Mit den steigenden Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen kommt auch der Markt für gebrauchte E-Autos in Fahrt, mit dem Renault Zoe ist erstmals ein reines E-Auto mit ausreichenden Stückzahlen in der Statistik vertreten. Der Zoe landet mit einer Mängelquote von 5,3 Prozent im Mittelfeld der zwei bis drei Jahre alten Fahrzeuge und mit 10,6 Prozent bei den 5- bis 6-Jährigen im unteren Drittel. Dem Zoe machen überdurchschnittlich häufig Mängel an den Achsaufhängungen und bei der Funktion der Fußbremse zu schaffen.
Problematische Bremsen an Elektroautos
"Mängel an den Bremsen sind ein typisches Problem von Elektrofahrzeugen, da sie stärker verzögern als Benziner, wenn man vom Gas geht. Die Bremsen werden daher weniger stark in Anspruch genommen. Die Folge ist Korrosion, die zum Ausfall der Bremsen führen kann", sagte Bühler. E-Auto-Fahrer sollten daher die Bremsen regelmäßig aktiv betätigen und professionell warten lassen. Typische Mängel bei der HU, die alle Antriebsarten betreffen, sind Probleme mit der Beleuchtung
Gesamtsieger des TÜV-Reports 2023 ist die Mercedes B-Klasse. Der Anteil der Fahrzeuge dieses Typs mit erheblichen Mängeln liegt bei der ersten HU nach zwei oder drei Jahren bei 2 Prozent. Vorjahressieger Mercedes GLC folgt mit 2,3 Prozent und der VW Golf Sportsvan ebenfalls mit 2,3 Prozent. In den höheren Altersklassen gewinnt jeweils der Porsche 911.
In der Auswertung nach Fahrzeugklassen belegt der Kia Picanto mit 3,6 Prozent Mängelquote den ersten Platz bei den Minis. Bei den etwas größeren Kleinwagen gewinnt der Honda Jazz mit 2,7 Prozent und die Mercedes A-Klasse unter den Kompaktwagen mit 2,8 Prozent Quote. Die Top-Platzierung in der Mittelklasse sichert sich der Volvo V40 mit 3,0 Prozent. Unter den SUV liegt der Mercedes GLC mit 2,3 Prozent vorn und unter den Vans die B-Klasse mit 2 Prozent.
Quelle; heise