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PC & Internet Wegen Krieg in der Ukraine: Sollten Sie Kaspersky-Software jetzt entfernen?

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Die Welt blickt auf den Krieg in der Ukraine und nach dem ersten Schock macht sich bei vielen Menschen Wut auf Russland breit. In Zuschriften fordern Leser, dass CHIP vor Kaspersky-Software warnen und diese nicht mehr zum Download anbieten sollte. Doch gibt es dafür stichhaltige Gründe?


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Der Krieg in der Ukraine hält die Welt in Atem und selbst CHIP erhält dazu Leserzuschriften. Es geht darin aber nicht um die Kämpfe vor Ort, einige Leser fordern uns auf, eindrücklich vor Kaspersky-Produkten zu warnen und diese auch nicht mehr zum Download anzubieten. Schließlich handle es sich bei Kaspersky Lab um eine russische Firma.

Vielleicht ist Ihnen dieser Gedanke auch schon gekommen, immerhin sind die Kaspersky-Programme auch in Deutschland sehr beliebt und der Virenscanner schneidet auch in unserem letzten Test sehr gut ab. Es gab deshalb eine klare CHIP-Empfehlung für Kaspersky Internet Security. Warten Sie also noch einen Moment, bevor Sie vorschnell auf "Deinstallieren" klicken. Wir haben die Argumente gegenübergestellt.

Ursprung der aktuellen Leser-Mails zum Thema Kaspersky-Boykott ist natürlich Russlands Überfall auf die Ukraine. Das zentrale Argument ist, dass man russischer Software nicht trauen könne und schon gar keiner Sicherheits-Software. Es sei nicht auszuschließen, dass Putin über solche Software Cyberattacken starten würde. Kaspersky könne also von der Schutz-Software zur Malware-Schleuder werden.

Natürlich befeuert die aktuelle politische Situation diese Einschätzung, Kaspersky stand aber schon öfter in der Kritik. Schon 2015 wurden dem Unternehmen enge Verbindungen zum russischen Geheimdienst nachgesagt. Seit 2017 gibt es ein Verbot von Kaspersky-Software auf US-Regierungs-Computern und auch das EU-Parlament hat sich für einen Ausschluss von Kaspersky-Produkten ausgesprochen. Später räumte die EU-Kommission aber ein, dass es bisher keine Beweise für Risiken beim Einsatz von Kaspersky-Produkten gäbe.

Aktiv thematisiert Kaspersky die aktuelle politische Lage nicht, weil man sich aus Prinzip nicht zu geopolitischen Themen äußert, wie es auf Nachfrage von CHIP heißt. "Wir sind ein privat geführtes, unabhängiges Unternehmen, das seit vielen Jahren in internationaler Zusammenarbeit gegen Cyberbedrohungen kämpft. Oberste Priorität hat der Schutz unserer Kunden", erklärt Anne Mickler, Corporate Communications Manager DACH bei Kaspersky Lab.

Was Kaspersky dazu sagt​

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Daten von europäischen Nutzern werden in der Schweiz gespeichert.

Auch für Nachfrager auf Twitter hält Kaspersky eine Standardantwort bereit: Verbindungen zwischen dem Kaspersky-Management und der russischen Regierung gäbe es nicht, stattdessen verweist man darauf, dass man zwar russische Wurzeln habe, die Kaspersky Holding aber in London registriert sei und man schon vor einigen Jahren eine Transparenzoffensive ins Leben gerufen habe.

Die umfasst unter anderem die Speicherung von Daten deutscher Nutzer auf Servern in der Schweiz, Bereitstellung des Quellcodes zur Analyse durch Partner und Regierungen sowie regelmäßige Audits durch unabhängige Dritte (SOC2 und ISO 27001). Dass Kaspersky ein Global Player ist, zeigt sich auch durch 34 Niederlassungen in 30 Ländern. Insgesamt sei man in 200 Ländern und Gebieten mit mehr als 4.000 Mitarbeitern tätig.

Beweise fehlen, Alternativen nicht​


Viel mehr Einblick als Kaspersky seit einigen Jahren in Software und Dienste gewährt, kann man von einer IT-Firma nicht verlangen. Beweise, dass Kaspersky-Software von der russischen Regierung unterwandert ist, wurden bisher nicht gefunden. Natürlich werden auch in Kaspersky-Software immer wieder Sicherheitslücken entdeckt und korrigiert, funktional kann man den Software-Lösungen aber wenig ankreiden und das konstant seit vielen Jahren. Unserer Ansicht nach gibt es aus der Sicherheitsperspektive keinen Grund, Kaspersky-Software zu deinstallieren.

Auf Nachfrage bezieht Kaspersky Stellung, die Frage ist nur, ob diese besondere Situation nicht mehr erfordert. Vielleicht sollte CEO Eugene Kaspersky selbst das Wort ergreifen und Klartext reden. Das hat er in der Vergangenheit auch schon das ein oder andere Mal getan.

CHIP wird die Downloads von Kaspersky-Software weiterhin anbieten und neue Produkte testen. Wenn es Ihnen eher darum geht, ein politisches Statement zu setzen und alles zu boykottieren, was mit Russland zu tun hat, dann gibt es bei Virenscannern genug Alternativen. Auch der mit Windows 10 und Windows 11 gelieferte Windows Defender bietet guten Schutz.
Quelle: chip.de
 
Naja, wenn ich jetzt alle Produkte, die ich kaufe, auch noch prüfen soll,
ob das was, auch ggf. nur teilweise aus Russland kommt - sorry, aber
das geht für mich zu weit.
 
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