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Satellit Österreichs MTV macht Schluss: Musikfernsehen Gotv stellt Betrieb ein

Der Sender war fast 20 Jahre on air. "Es geht sich nicht mehr aus", sagt Betreiber Thomas Madersbacher

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Wien – Nur noch elf Tage hat Österreich einen eigenen Musikfernsehsender. Gotv beendet seinen Betrieb mit 1. Juni um 3 Uhr früh, bestätigt Betreiber Thomas Madersbacher und erklärt das trocken mit: "Es geht sich nicht mehr aus. Die Fixkosten übersteigen die Erlöse."

"Die Zukunftsperspektive für lineares Musikfernsehen für ein junges Zielpublikum ist nicht mehr ausreichend gegeben", lässt Gotv verlauten. Und: "Jetzt ist wirtschaftlich ein guter Zeitpunkt, mit dem Sendebetrieb aufzuhören."

Mit einer Träne im Logo-Gesicht und "Goodbye we'll miss you" verabschiedet sich der Clipkanal von seinen Userinnen und Usern auf Facebook.

Der frühere Radiopirat und Radioprojektbetreiber Madersbacher hat Gotv am 1. Oktober 2002 gestartet, fast 20 Jahre hielt der Sender durch. "Unsere Firma bleibt weiterhin für Produktionen bestehen. Wir haben uns aber schweren Herzens entschlossen, den Sendebetrieb einzustellen."

Rechte- und Verbreitungskosten: Kritik an "spezieller Situation" in Österreich

Madersbacher verbindet die Ankündigung mit "leiser Kritik an der speziellen Situation in Österreich: Neben den sehr hohen Fixkosten für die Verbreitung, die für alle gleich hoch sind, egal ob großer oder kleiner Sender, werden durch Mindestgebühren die Kosten nochmals verschärft. So musste Gotv zuletzt statt der üblichen sechs Prozent mehr als 15 Prozent seines Umsatzes an die Urheberrechtsgesellschaft AKM abführen. Die Teilnahme am Teletest war aus demselben Grund seit Jahren nicht mehr leistbar."

"Es war uns immer ein großes Anliegen, einen positiven Beitrag zum Musikgeschehen zu leisten und österreichischen Bands eine Plattform zu bieten", erklärt Madersbacher.

Die Gotv Fernseh GmbH gehört zu 100 Prozent Madersbacher, zugleich Geschäftsführer der Gesellschaft.

Bis zum 1. Juni um 3 Uhr Früh spielt Gotv noch einen Musikvideo-Mix aus den knapp 20 Jahren on air. (fid, 20.5.2022)

Quelle; derstandard
 
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